Hau ruck?

Das gebe ich gerne zu: Vor "Hau-ruck-Leuten" habe ich großen Respekt: "Packen wir's an, mit vereinten Kräften". Sie heben einen schweren Balken oder schieben ein Auto gemeinsam an. Manchmal fasse ich gerne mit an, wenn's darauf ankommt.

Doch manches klappt auch nicht mit "Hau-ruck". Entweder der Balken ist zu schwer oder das Auto springt dennoch nicht an. Es kann ja auch nur an einer Kleinigkeit liegen. Noch besser ist es, bevor man mit "Hau-ruck" zupackt, nachzudenken, ob es nicht einfacher geht. Mit einem kleinen Trick oder mit Köpfchen, mit einem Überbrückungskabel für das Auto zum Beispiel oder mit einem Wiederlager für den Balken.

Nein, mit "Hau-ruck" geht es nicht immer am besten, oft geht es gar nicht. Jesus erzählt einmal eine Geschichte und sagt, mit dem Reich Gottes verhält es sich wie mit einem Samenkorn, das in die Erde gelegt wird und dann ganz in der Stille wächst. Also ganz ohne Aktion, ohne Kraftanstrengung, ohne "Hau-ruck". Mit "Hau-ruck" läßt sich ein Balken für einige Meter bewegen, oder ein batterieschwaches Auto anwerfen. Das Leben und das Reich Gottes verlangen dagegen einen langen Atem. Wir brauchen Zeit und Geduld bis das Leben und der Glauben wachsen. Ganz ohne "Hau ruck".