Friseurbesuch

Etwa einmal im Monat gehe ich zum Friseur. Manchmal warte ich auch etwas länger bis ich mir die Haare wieder schneiden lasse. Aber der Blick in den Spiegel ermahnt mich dann täglich, mir ein oder zwei Stunden Zeit für den Figaro um die Ecke zu nehmen.

Ich fühle mich selbst in der eigenen Haut nicht mehr wohl mit dem durcheinandergewachsenen Kopfhaar. Bei Begegnungen mit anderen Menschen empfinde ich gelegentlich sogar Unsicherheit: Ob mein Gesprächspartner denkt, der verwildert ja zunehmend?

Nach dem Besuch beim Friseur fühle ich mich wie neu geboren. Vielen fällt auf, daß ich jetzt verändert, ja in gewißer Weise erneuert bin.

So wie mein Kopf außen in gewißen Abständen eine Erneuerung braucht, so nötig ist eine Erfrischung innen. Alte Zöpfe, die mir nachhängen, müssen abgeschnitten, verarbeitet werden. Deshalb versuche ich Zeiten und Räume zu haben, in denen ich meinen Kopf von innen heraus erneuern kann. Nur wenige Minuten in einer geöffenten Kirche einfach unter der Woche zu verbringen ist für mich eine solche Erfischung und Erneuerung zugleich. Dannach kann ich wieder besser in den Spiegel schauen. Der Dom und die Neupfarrkirche haben heute geöffnet, wie der Friseur um die Ecke.

Vielleicht nehmen Sie die Einladung an!

 

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